Vom 11.-13. November 2016 trafen sich im Rottweiler Naturfreundehaus Jungbrunnen (M 52) Vertreter verschiedener Ortsgruppen aus Baden-Württemberg zu einem "P19"-Regionaltreffen.
Immer mehr Naturfreundehäuser in Deutschland engagieren sich im sogenannten Projekt "P19", das das Thema "Nachhaltigkeit in Naturfreundehäusern" weiter voranbringen möchte. Das ist gut für Umwelt und Gesellschaft, aber auch für die Häuser selbst: Denn viele im P19-Projekt engagierte Naturfreundehäuser berichten von steigenden Besucherzahlen und neuen Zielgruppen, die sie durch eine nachhaltiger Betriebsführung erreichen. Die Naturfreundehäuser Feldberg (L 40), Schriesheimer Hütte (L 3) und Jungbrunnen (M 52) berichtetetn zudem, dass ihr starkes Engagwarent für mehr Nachhaltigkeit auch zu neuen Mitgliedern und sogar mehr Hausdienste führte.
Was bedeutet eigentlich Nachhaltigkeit bei einem Naturfreundehaus?
Das P19-Seminar behandelte als wichtigsten Punkt die Verpflegung. Lebensmittel sollten nach Möglichkeit ein Bio-Siegel haben und entweder selbstgemacht, aus regionaler Herkunft oder aus Fair-Trade-Handel stammen.
Müllvermeidung, umweltverträgliche Reinigungsmittel und die Verwendung von umweltfreundlichen Materialen wie zum Beispiel Kalkfarbe bei Renovierungen sowie eine Energieversorgung mit regenerativen Energien wie Holz oder Solarstrom gehören ebenfalls zu einem Nachhaltigkeitskonzept.
Ein Vortrag von Herrn Brenner von der Firma Cotonea führte den Seminarteilnehmern eindrucksvoll vor Augen, dass auch bei der Wahl der Bettwäsche sowie Hand- und Tischtüchern aus Biobaumwolle nachhaltig gewirtschaftet werden kann, sofern man sich für Produkte entscheidet, bei denen über alle Verarbeitungsstufen hinweg gewährleistet ist, dass ohne Kinderarbeit, Ausbeutung, schädlichen Dünger- und Chemikalieneinsatz gearbeitet wird.
Der Weg zum nachhaltigen Naturfreundehaus
Heinz Blodek vom Naturfreundehaus Feldberg stellte in seinem praxisorientierten Vortrag den Teilnehmern „den Weg zum nachhaltigen Naturfreundehaus“ vor, der auch von weiteren Häusern begangen werden kann. Bei allen Schritten zur Umstellung wird empfohlen, sich gegenseitig auszutauschen und Naturfreundehäuser, die den Weg schon weiter gegangen sind, zu besuchen. Man braucht das Rad nicht permanent neu zu erfinden und kann bei den NaturFreunde-Fachgruppen auch um spezielle Beratung nachfragen (natürlich im Ehrenamt).
Alle Seminarteilnehmer waren sich einig, dass der "Weg der Nachhaltigkeit" im Häuserwerk zu neuen Zielgruppen und Mitgliedern führt. Ein weiteres regionales P19-Treffen im Frühjahr 2017 soll „Argumentationshilfen für Naturfreundehäuser, die auf nachhaltiges Wirtschaften umstellen möchten“ ausarbeiteten.